VORTRAG

“Precious Re:built” auf dem Symposium sustain.build.repeat.

Warum ist die Umgestaltung unserer bebauten Umwelt so wichtig? Es ist wichtig zu erkennen, wie stark sich unsere beruflichen Aktivitäten auf das Klima auswirken. Tiefgreifende Veränderungen bei der Planung, dem Bau, der Nutzung und der Wiederverwendung von Gebäuden und Infrastruktur sind erforderlich, wenn wir eine Chance haben wollen, eine nachhaltige Umwelt für unsere Zukunft zu schaffen.

Tina Kammer rief in ihrem Vortrag ausdrücklich dazu auf, besser, weniger und anders zu bauen. Sie zeigte auch drei Projekte aus ihrem Büro, in denen sie den behutsamen und respektvollen Umgang mit dem Bestehenden umgesetzt hat.

PODCAST

Aufnahmen mit Campusradio Karlsruhe beim 2022-Symposium der Fakultät für Architektur des KIT

Viele spannende Referenten waren zu Gast beim Symposium 2022 sustain.build.repeat, das unter der Leitung von PINK Event Service im ZKM stattfand und per Livestream übertragen wurde. Organisiert wurde die Veranstaltung von der KIT-Professur für Nachhaltiges Bauen mit freundlicher Unterstützung der Wacker Chemie AG. Um die Inhalte des Symposiums noch einmal Revue passieren zu lassen, wurde in Zusammenarbeit mit dem Campusradio Karlsruhe in unmittelbarer Nähe des Veranstaltungsortes ein Podcast aufgenommen.

Alles, was wir zum Leben brauchen, ist schon gebaut. So lautet eine der Aussagen des Symposiums zum nachhaltigen Bauen. Die Wissenschaftler waren sich einig, dass wir erst einmal eine Pause vom Bauen neuer Lebensräume einlegen müssen. Es geht jetzt darum, den vorhandenen Gebäudebestand besser zu nutzen. Immerhin trägt der Bausektor zu gut 40 % zum Ausstoß klimaschädlicher Gase bei, und auch beim Verbrauch wertvoller Ressourcen nimmt die Bauwirtschaft Spitzenplätze ein. Die unten aufgeführten Podcast-Episoden zeigen unterschiedliche Perspektiven, Ansätze, Geschäftsmodelle und Visionen der Referenten des Symposiums.

sustain.build.repeat.

Das Symposium widmet sich der Ressource des 21. Jahrhunderts: unserem Gebäudebestand. Bei wachsendem Abfallaufkommen und immer knapper werdenden Rohstoffen, müssen leichtfertige Gebäudeabrisse und Ersatzbauten vermieden werden. Vielmehr sollten Bestandsbauten um- und weitergebaut, Bauteile entnommen, wieder- und weiterverwendet werden. Das lineare System, das auf den Abriss von Gebäuden ausgerichtet ist, entspricht weder einem ökonomischen, noch einem ökologischen Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen. Die gespeicherte graue Energie, die in den verwendeten Materialien, im Transport und in der Konstruktion steckt, sowie der baukulturelle und gesellschaftliche Wert der Architektur gehen dabei verloren. Es gilt deshalb , in Kreisläufen zu denken und vor der Prämisse einer ressourcen- und klimagerechten Architektur so viel Gebäudebestand zu erhalten, wie nur möglich: Zum einen als wandelbarer Raum, in dem verschiedene Nutzungsszenarien möglich sind, zum anderen als Materialdepot, Sekundärrohstofflieferant und Baustofflager.

Durch den kreislaufgerechten Umbau und die wiederkehrende Transformation des Gebäudebestands kann sein materieller, ökonomischer und sozialer Wert erhalten werden. Das kreative Umnutzen, Nachnutzen und Mitnutzen bestehender Möglichkeitsräume sorgt für neue gesellschaftliche und architektonische Herausforderungen. So können die räumliche Vielschichtigkeit, die Aneignung der Architektur durch die Gesellschaft und ihre Anpassungsfähigkeit an künftige Bedürfnisse zu einzigartigen Entwurfswerkzeugen werden.

In diesem Symposium stellen Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Praxis Ideen, Strategien und Impulse vor, wie die ökologische Notwendigkeit von Umbau und Transformation des Bestehenden zum bereichernden Element einer sorgetragenden, bedarfsorientierten und werterhaltenden Architektur in ökologischer Balance werden können. Es bietet die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussion und zum Austausch über die Bedeutung und den Wert des Bestehenden für die Architektur von heute und morgen.

Das Symposium findet als Teil des ChangeLab`s statt, einer Innovationsplattform für Nachhaltigkeit im Bauwesen, die von der Wacker Chemie AG gefördert wird (https://changelab.exchange). Die Veranstaltung am 29. April 2022 wird von der Professur Nachhaltiges Bauen der KIT Fakultät für Architektur organisiert und soll als Weiterbildungsmaßnahme der Architektenkammer Baden- Württemberg anerkannt werden.